Die Veröffentlichung von Skyle

Warum die Drachen fliegen, ist gleich aus mehreren Gründen eine außergewöhnliche Geschichte. Erstens war das Kennenlernen von Verlagsmenschen und Autorin eine scheinbar absurde Fügung des Schicksals. Zweitens war der letztendliche Publikationsweg eher … ungewöhnlich.
Aber ich fange von vorne an!

Skyle und kladde – War das Liebe auf den ersten Blick?

Ja und nein. Ich habe Esther auf dem Litcamp in Heidelberg kennengelernt. Wir haben uns super verstanden und ich habe eine Session von ihr mitgemacht, in der es um Stimmtraining (z.B. für Lesungen) ging. Später erzählte sie, dass sie über Jahre hinweg ein Buch geschrieben hat – Skyle.
Aus rein privatem Interesse bat ich sie, mir das Manuskript zuzuschicken. Und da lag es dann in meinem Maileingang.
Dann passierte lange Zeit nichts. Bis die Frankfurter Buchmesse 2018 anstand. Das kladde-Team war auf einem Roadtrip nach Hessen und unterhielt sich angeregt über neue Projekte, die man starten könnte. Es kam die Idee auf, dass man eigentlich mal einen Fantasyroman realisieren müsste. Da fielen mir Esther und ihr Manuskript wieder ein. Noch auf der Fahrt las ich im Auto die ersten drei Seiten vor – und alle waren hin und weg. Wir wollten das Buch noch auf der Frankfurter Buchmesse unserer Community vorstellen.
Weil das dem umfangreichen Buch und seiner Welt nicht gerecht geworden wäre, wurde es letztlich erst Anfang des neuen Jahres etwas, aber ich werde nie vergessen, wie Esther spontan zur Messe fuhr, um uns alle kennenzulernen. Und wie wir uns die Nächte nach den anstrengenden Messetagen um die Ohren schlugen, um doch noch eine Crowdpublishing-Kampagnenseite zu bauen.

Was ist denn jetzt „Crowdpublishing“?

Der kladdebuchverlag, in dem Skyle erschienen ist, ist ein Crowdpublishingverlag. Das heißt, Manuskripte, die wir mit den Autor_innen veröffentlichen möchten, stellen wir zunächst unserer Community vor. Bekommen wir genügend Unterstützer_innen für das Buch zusammen, laufen die nächsten Prozesse ganz normal in unserer Verlagsstruktur ab: Lektorat, Korrektorat, Satz, Coverdesign, Druck.
Bevor Skyle also überhaupt als Buch Form annehmen konnte, hatte es vor seinen Leser_innen zu bestehen. Das bedeutete für die Autorin: Zu jedem Zeitpunkt der Kampagne unzählige Fragen zum ungewöhnlichen Publikationsablauf beantworten, zusätzliches Material zur Verfügung stellen, mit uns eine Kampagnenseite erstellen und sie mit Texten füllen, und, und, und …
Das Ergebnis nach der Kampagne und dem Veröffentlichungsprozess ist ein unglaublich großartiges Buch, eine eigene Webseite mit Extra-Inhalten wie einer Karte und epische musikalische Charakterthemen UND ganz viel Bock auf mehr Skyle.

Danke, dass ihr dabei seid!
Fahrwohl,

Lisa Helmus – Programmleitung beim kladdebuchverlag